Ugo Rondinone
Ignazio Bettua



29. Januar bis zum 26. März 2000
Kunsthalle Palazzo Liestal
Di. - Fr. 14 - 18 Uhr; Sa.+ So. 13 - 17 Uhr


 

"NB: New York / Berlin - Die Ateliers der Eidgenossenschaft 1998/99, Ugo Rondinone, Ignazio Bettua" Das Bundesamt usammengetragen wurden.

Im Rahmen seiner Kunstförderung ermöglicht das BAK Schweizer Künstlerinnen und Künstlern, sich in zwei internationalen Zentren mit der dortigen Kunstszene auseinanderzusetzen. In New York beteiligt sich das BAK am Programm des PS1 Institute of Contemporary Art. In Berlin unterhält das BAK ein eigenes Programm mit einem Atelier, das im Stadtteil mit den wichtigsten Kunstgalerien liegt. Auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommissionfinanziert das BAK Künstlerinnen und Künstlern einen einjährigen Arbeitsaufenthalt in diesen Metropolen.

Dass das BAK Schweizer Künstlerinnen und Künstlern Ateliers zur Verfügung stellt, ist noch wenig bekannt. Trotzdem ist dies eine der wichtigsten Massnahmen des Bundes zu ihrer Förderung. Indem das BAK ein breiteres Publikum auf dieses Engagement aufmerksam macht, versucht es auch dem Bekannheitsgrad des Werkes der geförderten Künstlerinnen und Künstler mehr Nachdruck zu verleihen. Deshalb präsentiert das BAK seit 1997 jedes Jahr eine Ausstellung mit den Werken der beiden Kunstschaffenden, die nach ihrem einjährigen Auslandsaufenthalt in die Schweiz zurückkehren. Diese Ausstellung ist die vierte dieser Reihe.Ugo Rondinone, geb. 1962 in Brunnen (SZ), lebt und arbeitet in New York und Zürich. In seinem künstlerischen Werk schafft er weniger Neues, als dass er sich vielmehr Fremdes aneignet. Der Künstler hat sich im Laufe der Jahre ein "appropriiertes" Vokabular erschaffen, mit welchem er, gleichsam wie ein Chronist in High & Low wühlend, seine in sich geschlossenen, auratischen Zellen bespielt. So werden in der Kunsthalle Palazzo die Fenster als Blickmöglichkeiten gegen aussen mit Spiegeln überzogen und in Begleitung von Klängen und einer monotoner Stimme, die Tagebuchartiges vor sich herspricht, in ein eigenes, narzisstisches Universum verwandelt.

Ignazio Bettua, geb. 1972 in Lausanne, lebt und arbeitet in Berlin und Lausanne. Er bringt ein unleugbar malerisches Werk hervor, ohne irgendein herkömmliches Material der Malerei zu verwenden. Entweder malt er mit Licht, oder er realisiert monochrome oder mehrfarbige Reliefbilder mit Alltagsgegenständen, die aufgrund des Materials, der Farbwirkung und der Form, anders gesagt aufgrund der plastischen Qualität, ausgewählt wordensind. Indem diese Gegenständesich in vorbestimmter Ordnung wiederholen oder aleatorisch angehäuft werden, werden sie von ihrem Gebrauch losgelöst, um nur als Zeichen zu funktionieren. Die Arbeit, die der Künstler in Liestal zeigt, besteht in einem tief orange farbigen Klebeband, das über sämtliche Mauern der Kunsthalle hin läuft. Ignazio Bettua nahm mit seiner Arbeit Rücksicht auf die Spiegel-Installation von Ugo Rondinone.

Anlässlich dieser Ausstellung veröffentlicht das BAK einen Katalog, der von Francis Baudevin in Zusammenarbeit mit Ugo Rondinone und Ignazio Bettua gestaltet wurde. Die Arbeiten der zwei Künstler werden sowohl durch Bilder wie auch durch Texte von Esther Maria Jungo und Pierre-André Lienhard dokumentiert.