Kunsthalle Palazzo
DER AARE NAA

Fotos

PETER AERSCHMANN, SAMUEL BLASER, RETO LEIBUNDGUT, CHANTAL MICHEL, RE.TO,
ANA ROLDÀN, KATHRIN STENGELE

Die Ausstellung wird kuratiert von Studierenden der Kunstgeschichte der Universität Bern
Projektleitung: Andreas Fiedler

Presseberichte
Teil 1 / 2 / 3
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Studierende des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Bern realisieren im Rahmen eines Projektseminars unter der Leitung des freischaffenden Kurators Andreas Fiedler die Ausstellung
DR AARE NAA
  -   eine Gruppenausstellung zur jungen Berner Gegenwartskunst.

Neben der Planung der Ausstellung war auch die Konzipierung und Realisierung einer Publikation integraler Bestandteil des Projektes. Die Studierenden verfassten nach verschiedenen Atelierbesuchen die entsprechenden Katalogtexte.

Die beiden an der Aare gelegenen Städte Thun und Bern bilden den räumlichen Rahmen des Projekts. Die Ausstellung dokumentiert anhand von exemplarischen Positionen das Schaffen von jungen Berner GegenwartskünstlerInnen und vermittelt so einen Überblick über das aktuelle Kunstschaffen der beiden Städte.

Folgende Künstlerinnen und Künstler werden an der Ausstellung vertreten sein:

Die Wahrnehmung des rhythmischen und zyklischen Charakters des alltäglichen Lebens ist Ausgangspunkt der Arbeiten von Peter Aerschmann (1969). Am Computer setzt er fiktive Szenen aus dem urbanen Alltag zusammen und konstituiert damit "Wirklichkeiten", die gleichsam virtuell und dokumentarisch, künstlich entworfen und dennoch bekanntes und vertrautes Abbild der Welt sind.

Im Zentrum der figurativen Malerei von Samuel Blaser (1973) steht die menschliche Interaktion. Männer und Frauen mit androgynen Gesichtszügen stehen meist nackt beisammen ohne narrative Inhalte zu transportieren. Zusammensein und Kommunikation, aber auch Einsamkeit und Isolation sind die Themen, die der Betrachter im Kontext seines eigenen sozialen Erfahrungsschatzes ergänzt.

Alltägliche Gebrauchsgegenstände sind das Arbeitsmaterial von Reto Leibundgut (1966). Diese Alltagsobjekte werden gesammelt, zersägt, auseinander genommen und neu zusammengesetzt. Dabei ergeben sich mit den collageartigen Neuverbindungen Widersprüchlichkeiten zwischen Inhalt und Form, Material und Arbeitstechnik, Biederkeit und Anrüchigkeit.

Das Changieren zwischen scheinbar gegensätzlichen Elementen ist ein charakteristisches Merkmal der Kunst von Chantal Michel (1968). In ihren Fotografien, Videos und Performances ist die Künstlerin stets selbst Protagonistin. Durch ausgesuchte, zur individuellen Atmosphäre des Raumes passende Kleider und Accessoires schreibt die Künstlerin ihren Körper der Gesamtwirkung des Ortes ein.

Mit seiner künstlerischen Intervention im Aussenraum erinnert der Berner Künstler re.to (1971) daran, dass das Kunsthaus Palazzo und das Berner Bundeshaus vom gleichen Architekten geplant wurden. Im Schriftzug   KULTURHAUS PALAZZO ersetzt er einzelne Buchstaben und macht so aus dem "Kulturhaus" temporär ein "Bundeshaus". Auf die geplante, jedoch nicht realisierbare Entsprechung am Bundeshaus nimmt re.to mit einer Postkarte Bezug.

Die gebürtige Mexikanerin Ana Roldán (1977) verwendet für ihre Installationen bevorzugt organische Materialien wie Wachs, Leder, Holz oder Zucker. Diese kombiniert sie mit sprachlichen Versatzstücken und nutzt so Sprache als bedeutungskonstituierendes Zeichensystem. Mit der Vereinigung von inhaltlich und ästhetisch unterschiedlichen Ebenen arbeitet die Künstlerin bewusst einer eindeutigen Auslegung entgegen.

Die Künstlerin und Musikerin Kathrin Stengele (1968) beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit der Interdependenz von Raum und Ton. Mit Bleistiften verschiedener Stärke zeichnet sie auf mehrfach verleimtes Papier und nimmt die dabei entstehenden Geräusche als Rohmaterial für ihre Klanginstallation auf. Mit dem Bedeutungsschwerpunkt auf dem Auditiven ermöglicht Kathrin Stengele das "Hören" der Zeichnung und das "Sehen" des Klangs.

 

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