10. Mai – 21. Juni 2015
VERNISSAGE mit Apéro: Samstag 9. Mai 17 Uhr

Дебри / Dickicht
Zeitgenössische Kunst aus Sankt Petersburg / Welt in Liestal / Russland

dickicht

Alexander Belov     Marya Dmitrieva     Gleb Gavrilenkov
Vlad Kulkov    Pavel Pepperstein     Daria Pravda     llya Trushevsky
Stephan Spicher
(CH) und Peter Wüthrich (CH)

Kuratoren: Dmitriy Semenov Sankt Petersburg und Pavel Pepperstein

VERNISSAGE mit Apéro: Samstag 9. Mai 17 Uhrin Anwesenheit der Künstler
ANSPRACHEN: Lukas Ott Stadtpräsident Liestal und Kurator
PERFORMANCE mit Daria Pravda

KÜNSTLERGESPRÄCH Sonntag 10. Mai 14 Uhr

Finissage Sonntag 21. Juni ab 13:00

Pressetext

Ausserhalb Russlands ist die russische Kunst hauptsächlich durch die Meisterwerke der Vergangenheit bekannt. Eine Ausnahme bildet dabei das Theater und das Kino.

Der westliche Betrachter ist vertraut mit der Ikonenmalerei, der russischen Avantgarde und dem Sozialistischen Realismus.

Das aktuelle Thema in der Kunstszene Russlands ist der „Non-Konformismus“, eine sogenannte „inoffizielle“ sowjetische Kunstströmung der 60er / 70er Jahre. Kunstwerke jener Zeit sind mittlerweile beim Betrachter „rehabilitiert“. Sie sind in Museen, Galerien und auf dem internationalen Kunstmarkt präsent.

Heutzutage wird sehr oft und viel über Russland und seine Zukunft gesprochen. Auch über Tendenzen in der Kunst besteht ein reger Gedankenaustausch. Tausend Jahre Vergangenheit haben offensichtlich einen Einfluss auf die Zukunft der russischen Kultur. Deshalb wird die Bedeutsamkeit der zeitgenössischen Kunst leider allzu oft vergessen (ausser es handelt sich um die bekannten Skandalprojekte).

St. Petersburg leidet am meisten unter diesem Stillstand der Zeit im öffentlichen Kunstdiskurs. Für ganz Russland und weltweit ist St. Petersburg ein Museum unter freiem Himmel geworden. Jedoch auch heute leben und arbeiten in diesem „Museum“  viele interessante und kreative Menschen.

Das Projekt Dickicht ist eine Ausstellung mit Rauminstallationen von Alexander Belov, Marya Dmitrieva, Vlad Kulkov, Gleb Gavrilenkov, Ilya Trushevsky und Daria Pravda -  alles junge russische Künstler die in St. Petersburg wohnen und arbeiten. Pavel Pepperstein, eine einzigartige Erscheinung in der russischen Literatur und Kunst, sowie zwei Künstler aus der Schweiz: Stephan Spicher (Basel) und Peter Wüthrich (Bern), welche Bezug und Interesse zur russischen Kultur haben.

Die Rauminstallation in der Kunsthalle Palazzo in Liestal kreiert eine beispiellose Atmosphäre, welche die Betrachterin und den Betrachter in das alte russische Märchen „Tridesiatoe Zarstwo“ entführt. Dies geschieht jedoch in einer modernen Interpretation. Der Besucher  betritt ein Labyrinth voller magischer Ereignisse. Vor ihm breitet sich ein geheimnisvoller Wald aus, wo er der Wahrsagerin Agafia begegnen wird. Ihn erwarten Objekte mit Zauberkraft und sogar ein Besuch der Hütte Vladimir Nabokovs. Unversehens gefunden in diesem märchenhaften Dickicht.

Und das Labyrinth führt uns weiter ...

In seinen Werken vereinigt Pavel Pepperstein durch seinen für ihn charakteristischen Humor vieles: kulturelle Codes, Animationsfiguren, strahlende Farben und die ihn kennzeichnende grafische Genauigkeit.

Ein minimalistisches Panneau von Stephan Spicher aus der Serie “ewige Linie“ bestechend durch strahlend rote Farbe, sowie durch die Grösse des Formats,  erzeugt einen Kontrast zur Ausstellung Dickicht, harmoniert aber zugleich organisch mit deren Idee.

Von Peter Wüthrich ist eine „Installation in der Installation“ zu sehen. Er hat die Hütte Vladimir Nabokovs mit samt dem Interieur nachgebildet, wodurch die Realität ins Märchen transformiert wird.

Dimitry Semenov, April 2015, St. Petersburg     

                                                                                                                                           english version

IN DAS LANDSCHAFTSBILD EINGETRETENE                    
Eine Museumsausstellung ist – historisch gesehen – die Rangordnung des Betrachtens einer gewissen Menge von Artefakten, ihre Unterscheidung und Zusammenfassung zu einer logisch-optischen Linie der Kollektion, die zur Betrachtung in einem bestimmten Sichtwinkel vorgegeben wird. Die Ausstellungsobjekte sprechen für sich, die Künstler dahinter gleichen Naturerscheinungen und -anomalien, die den paläontologischen Grund für die Unwiderruflichkeit der vorgelegten Zeugnisse geschaffen haben. Die Sakralisierung des Museums als eine Art Reliquar, ein Königsschloss, unter dessen Gewölbe die Spuren der geistlichen Lebenshuldigung auf unbestimmte Zeit zur Verfügung gestellt werden, macht ihre Schlossmauern noch höher, und den Graben um das Königreich noch tiefer. Sicherheitshalber. Wunderliche Drachen gleiten über seidene Wände, abends verzaubern im Schlosstheater die Vorhänge, mit mystischem Wald bestickt, den Blick durch ihre überzeugende Räumlichkeit – solche Begegnungen mit dem Unbekannten jagen dem berückten Betrachter einen Schauer des Jenseits über den Rücken. Wer jedoch mit dem Auge aus Versehen über die Glätte des Fensters gleitet, sich hier drin in Sicherheit und Ruhe wähnend, kann doch mit Leichtigkeit feststellen, dass dort hinten, durch einen herkömmlichen Garten verdeckt, trotzdem eine Art Freiwild durchscheint. Dort versinkt eine leere Menge von Alltagsdetails, die von hier aus nicht zu erkennen sind. „Let’s go outside!“ – hier beginnt die enge narrative Fabelspirale mit ihrer Auflösung.
    Was soll man auch sagen, beim Eintreten in das Landschaftsbild bildet sich ein Punkt ohne Wiederkehr, der auf der Grenze zur Vernunft liegt – was ein grosses Risiko für den Autor darstellt. Der, der versucht, die Illusion zu verstehen, ohne diesen Grat zu überschreiten, und sich vorausschauend mit einem Blitzableiter-Rahmen schützt, wird ein schief hängendes Bühnenbild, einen kaputten Trog, einen Kürbis und einen Sack voll Sand vorfinden. Auch ist dies, nach wie vor, ein Zeugnis des Wunderbaren, das durch die Materie hindurchgesickert ist. Auch wenn diese Materie, die sich selbst zur Diskussion vorgeschoben hat, eher einen leichten Wahnsinn des Präsentanten konstatiert. Solche Ereignisse sind jedoch nicht selten, wenn es darum geht, die Emanation des Wunders beim flimmernden Schweif zu packen. Ein weitaus unvorsichtigerer und im Weiteren unberechenbarer Weg ist es, zum abertausenden Male aufmerksam und ununterbrochen die unaufhörlich aufwühlende Substanz zu betrachten. Ohne den Versuch, diese zu verstehen, denn der Grad des Verständlichen übertrifft die Bandbreite ihres Erscheinens. Das Umgebende beobachten, was zuerst und was danach zu sehen ist. Wie die Eigenschaften eines Gegenstands sich wandeln, ähnlich einer zufällig gefundenen Krötenhaut oder einer verlassenеn Hütte, die den Beobachter geschickt und sicher in das leicht geöffnete, leuchtende Portal hineinziehen.
    Die weitere Erzählung ist in der Form eines Polylogs der beobachtenden Autoren dargestellt, wobei der Schwerpunkt nicht im Gedankenfeld des Sichtbaren situiert ist, sondern in der eigentlichen Situation der Anwesenheit des Beobachters im zu Beobachtenden. „Debri“1, der Normquader der sibirischen Wildnis, beinhaltet das fortwährende Durchwachsen künstlerischer Praktiken und nachgiebiges, moosbewachsenes Mark von Aufschichtungen und gegenseitigem Ergänzen des Erzählstrangs in erster Person durch jedes Individuum, das fähig ist, eine ausdrucksstarke Klarheit in die Plastik der umgebenden Landschaft einzuschleusen.
      – Hey Pascha! Es schreibt dir Sascha, aus der Inventuraufnahme-Kommision für kosmische Splitter Debris, aus Debri. Die Verbindung ist eingerichtet, und die schwarzen Kisten sind an Bord.
      – Sascha, Hallo! Bestätige erfolgreiche Verbindung. Nach dem Betriebsfest im Ferienzentrum „Lukomorje“ (das ehemalige Pionier-Lagerhaus „Zerkalnyj“), ist der Stellvertreter des Logistikdirektors verschwunden. Die Spur führt ins Moor der Region KABR (Karelischer Befestigungsraum). Sie sind schon seit zwei Tagen unterwegs. Habt ihr Nachrichten von den Spähern? Konnten sie etwas im Wald entdecken?
    – Im Wald wurde ein riesiger Krater unbekannter Herkunft entdeckt. Dieser Fund war der eigentliche Grund für die sechzehnstündige Verhandlung des Normandie-Quartetts in Minsk. Ebenso für die Verhandlungen der Mädchen im Hinterhof der Schule, im Laufe welcher Zoé K. vorgeschlagen hat, eine Suppe aus den im Krater wachsenden grau-rosafarbenen Fliegenpilzen zu kochen. Nachdem die Mädchen die Suppe gegessen hatten, haben sie erkannt, dass der Krater ein Portal zu einem weit entfernten Fleck im Kosmos ist, wo sich recht viel terrestrischer Debris angesammelt hat. Jedoch blieb es ein Geheimnis, wie dieser Debris in derart entfernte Gefilde des Kosmos gekommen ist. Und auch: Aus welchem Grund wurde er in einem offensichtlich rituellen Muster, wie in einem Museum, Supermarkt oder Kiosk, ausgelegt? Die Mädchen hatten nicht vor, sich weiter mit diesen Fragen zu beschäftigen. Sie machten sich auf den Weg zur in Sichtweite liegenden Hütte der Wahrsagerin Agafja, wo sie die acht grundlegenden Aspekte der Philosophie entdeckt haben – Existenz, Nicht-Existenz, Diskontinuität, Kontinuität, Liquidität, Kristallisierung, Gründung, Entstehung. Im Flimmern der Aspekte, zwischen Ikonen mit den Antlitzen von Parmenides und Epikur versehen, Pixel für Pixel, stieg Agafja herab. Mit der Zeit sah man, dass dies keine Pixel, sondern materielle Mikroobjekte waren bestehend aus Gold, Holz, Diamanten, Moos, Thymian, Kupfer, Silber, Stahl, Exkrementen, Wachs, getrockneten Aprikosen, Titan, Nickel, Kokain, Baumwolle. Aus diesen Elementen setzte sich Anfissa zusammen, um sich über die anderen Elemente einen Aufschluss zu verschaffen. Genauer gesagt – nicht Anfissa, sondern Agafja. Nein, eher Anfissa und Agafja und Ninel und Feofan und Andrej. Das Objekt schien sich in jedem Augenblick der Gegenwart zu verändern. Agafja fing an, über die Libido und den Übergang zu reden. In ihrer improvisierten Vorlesung beleuchtete sie die Problematik der Libido im Übergang zwischen Erotik und Halluzination, auch die Verwandlung vom französischen Don Juan in den spanischen Don Juan genannt. So eine Transformation erlebten sieben Hundertschaften Matrosen des Raketenkreuzers „Tamerlan der Grosse“, als im Himmel über Kronstadt ein Debris von unbekannter Zusammensetzung erschien. In ihrem Vortrag führte Agafja noch einige solcher verwegener Beispiele auf, so dass ihre jungen Zuhörerinnen zum Schluss sogar erröteten. Und begeistert beschlossen, den Worten Taten folgen zu lassen, worauf die Hausherrin ihnen vorschlug, sich in den Keller zu begeben. Im Keller war es unerwartet hell, obwohl keine Lichtquellen auszumachen waren. Nebenbei sollte man vielleicht noch erwähnen, dass die Hütte ungewöhnlich eingerichtet war: So waren, zum Beispiel, alle Zimmer im Kreis untereinander verbunden, im Zentrum stand der Ofen, und in den Keller kam man nur über eine Treppe vom Dachstock aus, in welchem Hühner gehalten und Felle gegerbt wurden. Im Keller sass die Mumie der zusammengewachsenen Zwillinge Lakan und Marx. Obwohl, derart ungewöhnlich ist das nicht – so sind viele Hütten im Altai-Gebirge aufgebaut. Die Mädchen beschlossen, ein Stückchen jeder Mumie zu essen, indem sie das abgerissene Fleisch im Teekessel aufkochten. Agafja führte währenddessen ihre Erzählung weiter, über das magische Land Hollywood und das Häuschen von Nabokov, das im Zentrum dieses Landes nistet.
    Umgeben von Bäumen und einem Graben, weist dieses Häuschen eine ideale Balance von äusserlichem Erscheinen, Funktionalität und natürlichem Licht vor. Nur eines betrübt Nabokov: Mit der Ankunft des Autors haben alle Schmetterlinge Hollywood verlassen. Überhaupt ist Nabokov ein Troubadour von unüberwindbar überirdischen Traurigkeit, die überall nistet, wohin sich ein durchdringender Blick auch zuwendet. Seine Durchdrungenheit kennt keine Grenzen, er lebt im Zentrum Hollywoods schon sicherlich sieben- bis sechstausend Jahre. Kurz nach der grossen Sintflut (obwohl „kurz“ hier relativ ist, denn in Wirklichkeit weiss niemand genau, wo Volodja sich einige hundert, fast tausend Jahre herumgetrieben hat. Wahrscheinlich pennte er einfach irgendwo in еinem lauschigen Eckchen.) Nabokov wurde in Coolifornien an Land gespült – so hiess damals das heutige Südliche Kalifornien – und machte sich auf Richtung Norden, denn von Süden her zog die grosse Dürre ein, die alles auf ihrem Weg in eine unfruchtbare, ausgebrannte Wüste verwandelte. Im Norden jedoch war es wunderschön, auf dem Boden der ehemaligen Vulkane, die durch die Sintflut ausgelöscht wurden.
    Und dann, nachdem die Wogen des Ozeans wieder abgeflossen sind, war es prachtvoll und üppig im neuen Land. Alles wurde von Dschungel überwuchert, dazwischen reckten sich gigantische Mammutbäume und Eukalypten, Ginkgos und Pappeln zum Himmel, und es flossen saubere glasklare Flüsse von den Gletschern, die die Bergspitzen mit kristallenen, spitzigen Helmen ausschmückten. Hier hausten eine Vielzahl von Kreaturen, zauberhaft und wunderlich, wie sie heute nicht mehr zu sehen sind. In der Luft folgen Kolibris, Pfaue Strausse, Pinguins, verschiedenfarbige Hühner und Elfen einiger Arten. Vieles, wofür es auf unserer Sprache keine Namen gibt, und es zu beschreiben wäre langwierig und unser unwürdig. Auf alle Fälle gab es noch keine menschlichen Wesen an diesem märchenhaften Ort, vielleicht eine Variante des Himmels, die Gott einfach vergessen hat, wahrscheinlich weil es eine Unzahl solcher Varianten gibt, die man sich ja nicht alle merken kann. Wieso kann denn Gott nicht auch mal was vergessen? Er ist ja allmächtig, d.h. er kann alles, da ist einmal zu vergessen für ihn eine Kleinigkeit, oder etwa nicht? Möglicherweise hat Gottes Vergesslichkeit so einen Eindruck auf Nabokov gemacht, dass er beschloss, sein Erinnerungsvermögen zu perfektionieren, um dies sich zu merken und zu finden, was von Gott vergessen worden ist, damit nichts in Vergessenheit gerät. Auf die Frage, welche Gründe die Sintflut ausgelöst haben, werden wir hier nicht weiter eingehen, jedoch spielte die Vergesslichkeit eine nicht unwichtige Rolle...
    - Ist es Ihnen noch nie passiert zu vergessen, dass Sie gerade die Badewanne auffüllen?
    - Nein, noch nie, antwortete Zoé mit Überzeugung.
Alle Varianten der Welt sind mit Wurzeln und Lianen verflochten, mit Birkenästen und Bananenblättern, und bilden damit ein Gesetz von Regelmässigkeiten. Zoé wandte sich dem Ausgang Agafjas Hütte zu, und die Mädchen folgten ihr, nachdem sie je ein Stückchen von Lakan und Marx mitnahmen. Als sie herauskamen, erkannten sie die Debris-Anordnung nicht wieder: An ihrer Statt öffnete sich ein sattgrünes Plateau, das in der Ferne zum Fluss hin versank. Im Gänsemarsch, vorsichtig die runden Fersen auf das Gras setzend, erreichten sie das Flussufer, und entdeckten hier ein vertäutes Boot von unbekanntem Material. Alle kletterten ins Boot, Zoé stiess sich vom Ufer weg, und die unerwartet mächtige Strömung trug sie vorwärts, Richtung Norden. Ninel, Feofan und Andrej standen stramm und feierlich beim Wasser, bis das Boot mit den Mädchen sich im Nebel hinter der Flussbiegung aufgelöst hat.

Autoren: Marya Dmitrieva / Aleksandr Belov / Pavel Pepperstein / Sergej Anufriev / Dmitrij Nesterov

INSIDE A LANDSCAPE
Historically, the museum exhibition is a precedent for perusing, differentiating, and correlating a certain number of artifacts within the logical and optical orderliness of the collection, offered up for contemplation through the lens of the imperative mood. The exhibits speak for themselves. Their authors are like natural phenomena and anomalies: they form the paleontological firmament for the presented evidence’s irreversibility. Sacralization of the museum as a kind of reliquary, a royal place under whose arches traces of sacred service to life are stored in perpetuity, renders its ramparts even higher, and the moat around the kingdom, even deeper. Just in case. Outlandish monsters crawl on the silk-covered walls. In the evening, the curtains in the palace theater, decked out like a mysterious forest, fascinate the gaze with their persuasive sense of depth. Such encounters with the unknown excite the enchanted viewer with an otherworldly chill.
     However, accidentally slipping on the window’s smooth surface, whilst being preserved and intact here inside, you can easily ascertain that, in the distant background, generously obscured by a regular garden, there still lurks wildlife, chockablock with an empty set of particulars not visible hence. “Let’s go outside!” Thus begins the release of the fairy story’s tightly wound coil.
      Needless to say, when entering the landscape, a kind of point of no return bordering on prudence takes shape. It is a big risk for artists. Those who try to seize the illusion without crossing that line, cautiously covering themselves with a kind of frame-cum-lightning rod, will definitely end up with ramshackle scenery, a bucket with a hole in it, a pumpkin, and a sandbag. It is still testimony to the miraculous element permeating matter. Although when this matter is proposed for consideration per se, it confirms the slight lunacy of the exhibitor. However, such cases are not rare when it comes to deliberately attempting to catch an emanating miracle by its shimmering tail. The much more imprudent and, ultimately, unpredictable method is to observe, to stare intently and continuously for the umpteenth time at the substance, which never ceases to excite. To not try and understand, for the degree of comprehension exceeds the range of its manifestness. To look around, to observe what is visible at first, and what is visible later. To observe as the properties of objects change, as a toad skin found by chance or an abandoned hut steadily and surely pulls the viewer deeper into a shining portal, ajar here and now.
      What follows is presented as a polylogue among the artist-spectators in which the defining tension is situated not in reflections on the observable but in the observer’s presence within what is observed. Wilds, a simulated cube of Siberian woods, is consonant with the prolonged germination of artistic practices, with the shaky, mossy pulp of layers and complementarities of first-person narrative, with the each and only ones capable of bringing expressive clarity to the figurative properties of the surrounding landscape.
      “Hello, Pasha! This is Sasha from the space debris inventory commission writing you. Communications have been established, the black boxes are on board.”
     “Greetings, Sasha! You’re coming in loud and clear! After a company party at Lukomorye Resort (the former Mirror Young Pioneers Camp), the deputy director for logistics has disappeared. His trail leads to a swamp near the KFR (Karelian Fortified Region). It has been two days. What is the news from the scouts? What they have managed to find in the woods?”
      “A giant crater of unknown origins has been found in the woods. This discovery was the true cause of the sixteen hours of negotiations by the Normandy Quartet in Minsk, as well as the negotiations among the girls in the backyard of the school, during which Zoya K. offered to make soup from the greyish pink toadstools sprouting from the middle of the crater. After eating the soup, the girls realized the crater was a portal to a distant corner of outer space where a lot of earth debris had accumulated, but how this debris had been redeployed to such distant wilds of space remains a mystery. And for what reason is it situated in an evidently ritual way as in a museum, supermarket or Rospress kiosk? The girls were of no mind to seek the answers to these questions. They set out for the hut of the prophetess Agafya, visible in the distance, where they found eight basic aspects of philosophy — non-manifestness, manifestness, continuity, discontinuity, fluidity, crystallization, substance, and emergence. Within the glimmering of the aspects, amid icons bearing the countenances of Parmenides and Epicurus, Agafya herself descended pixel by pixel. It gradually became clear these were not pixels but microscopic objects consisting of gold, wood pulp, diamonds, moss, cumin, copper, silver, steel, feces, wax, dried apricots, titanium, nickel, cocaine, and felt. Anfisa materialized out of these elements to deal with the other elements. Or rather, it was not Anfisa but Agafya. No, rather, it was Anfisa and Agafya and Ninel and Feofan and Andrei. The object seemed different at every moment of the present. Agafya spoke of libido and transition. In her impromptu lecture, she highlighted the problems of the libido and the transition from the erogenous to the hallucinogenic, otherwise known as the transformation of Don Juan into Don Juan. Seven hundred sailors aboard the missile cruiser Tamerlane the Great effected this transition, when debris of an unknown nature appeared in the skies above Kronstadt. Agafya provided several more heady examples in her lecture, such that her young listeners finally even blushed. And they enthusiastically decided to shift from words to action, to which end their hostess invited them to go to the basement. It was suspiciously bright in the basement, although no light sources were observable. It should be noted, by the way, that the hut was arranged in a strange fashion. Thus, all the rooms were connected circularly, the stove stood in the center, and the stairs to the basement led only from the attic, where chickens were kept and hides were tanned. In the basement sat the mummy of the conjoined twins Lacan and Marx. But there was nothing strange about it: many huts are arranged thus in the Altai. The girls decided each to eat a piece of the mummy, brewing the torn flesh in a chifir tea tin. Meanwhile, Agafya spun a tale about the magical land of Hollywood and Nabokov’s house, which nestles in the very heart of this country.
      “Surrounded by trees and a moat, this house is a perfect balance of appearance, functionality, and natural lighting. Only one thing grieves Nabokov: all the butterflies left Hollywood when the writer arrived. Basically, Nabokov is the troubadour of otherworldly inescapable sadness, nestling wherever the Poignant One casts his gaze.
       “His poignancy knows no bounds, and he has lived in the heart of Hollywood for something like seven or six thousand years. Almost immediately after the end of the Great Flood (although ‘immediately’ is a relative term here, because in fact no one knows where Vladimir tramped about for several hundred, almost a thousand years; maybe he just dozed in some secluded corner), Nabokov washed ashore in Southern California, then known as Kayfornia, and headed north, for from the south advanced the Great Drought, which turned everything in its path into a barren scorched desert. But in the north, in the land of former volcanoes that had been filled by the Flood, it was splendid. Now, after the waters of the ocean had receded, the new land was luxurious and abundant. It was overgrown with jungle, and amidst the jungle, giant sequoias and eucalyptus trees, gingkoes and poplars pierced the skies. Clean clear rivers flowed from glaciers, which adorned the mountain peaks like pointed crystal helmets.
“Here there dwelt many beings, magical and miraculous, unknown in our day and age, and hummingbirds, peacocks, ostriches, penguins, colored chickens, and several kinds of elves winged their way through the air. There were many things there that had no names in our language, and describing them is a long, thankless task. But human beings have not been to this fantastic corner, which is perhaps one of the embodiments of Paradise, forgotten by God, probably because of the great variety of these embodiments — you cannot remember all of them. And why, in fact, can God not forget anything? For if He is omnipotent, meaning that He can do anything, forgetting should be a piece of cake for Him, shouldn’t it? Perhaps God’s forgetfulness so influenced Nabokov that he resolved to improve his own memory in order to find and remember what God had forgotten so that nothing would be forgotten. We are also not going to amplify on the reasons for the Flood, but forgetfulness played an important role here...”
      “Have you ever forgotten that you were filling a bath?”
      “No, never,” confidently replied Zoya.
All versions of the world are woven from roots and vines, birch branches and banana leaves, forming regular patterns. Zoya made to leave Agafya’s hut.
Grabbing a piece of Lacan and Marx, the girls followed her. When they came out, they did not recognize the debris collection. In its place was a bright green plateau that retreated into the distance as it descended towards a river. They marched to the shore in single file, stepping carefully over the grass on round heels. They found a spacious boat, built from an unknown material, moored on the shore. Everyone climbed into the boat. Zoya pushed off from the shore, and the surprisingly powerful current carried them forward to the north. Stretching their arms to the sides, Ninel, Feofan, and Andrei solemnly stood at the water’s edge until the boat bearing the girls dissolved in the fog around a bend in the river.

Text: Marya Dmitrieva / Alexander Belov / Pavel Pepperstein / Sergey Anufriev / Dmitry Nesterov

Einladung als PDF
Pressetext

Medien:
Bericht und Video auf regioTVplus

Basellandschaftliche Zeitung 11.05.2015
ObZ 14.05.2015
NZZ 23.05.2015
Kunstbulletin 06/2015
BaZ 15.06.2015
Volkstimme 15.06.2015


Plakat mit Künstlertext und Info als PDF

Poster with information and text from the artists PDF

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